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27.07.2022

Freisprechungsfeier der Innung Main-Kinzig: Zwei von drei haben bestanden

Innung für Elektro- und Informationstechnik Main-Kinzig spricht 65 Gesellen frei

Gruppenbild (Foto von der Elektro und Informationstechnik Innung Main-Kinzig)
Die zwei Innungsbesten (v. l. n. r.): Marinel-Edy Sabau (1. Platz), Walter Ebert (Obermeister) und Boukraa Faissal (2. Platz). (Foto von der Elektro und Informationstechnik Innung Main-Kinzig)

Besondere Situationen verlangen auch besondere Maßnahmen: Erstmals fand die Freisprechungsfeier der Innung für Elektro- und Informationstechnik Main-Kinzig jetzt im Sommer statt. Damit wollten die Verantwortlichen das Risiko senken, dass die Traditionsveranstaltung wie im ersten Pandemiejahr abgesagt werden musste. Den Gesellenbrief erhielten insgesamt 91 junge Elektriker, einige von ihnen, die Sommerprüflinge, hatten ihr Examen erst eine Woche zuvor erfolgreich abgelegt, sodass die Urkunde fast noch nach Druckerschwärze roch. Das Gros der neuen Gesellen hatte sich allerdings bereits im Winter den Prüfern gestellt. Die Erfolgsquote lag insgesamt mit 71 Prozent leicht unter dem Durchschnitt der vergangenen Jahre. Doch Obermeister Walter Ebert zeigte sich auf der Ronneburg zuversichtlich, dass die 26, die nun in die zweite Runde müssen, sich auf den Hosenboden setzen und den begehrten Abschluss im zweiten Anlauf erreichen werden.

Besonders geehrt wurden wie in jedem Jahr die drei Prüfungsbesten: Marinel-Edy Sabau, der seine Ausbildung bei Elektro Knaak absolviert hat, blieb mit 90,62 Punkten und der Note 1 unerreicht. Die zweitbeste Prüfung legte Faissal Boukraa (88,61 Punkte; Note 2) vom Ausbildungsbetrieb MN Elektro- und Kommunikationstechnik ab. Auf Rang 3 folgte Fabrice Pfeifer (87,3 Punkte; Note 2) vom Ausbildungsbetrieb Bueti GmbH& Co. KG. Die drei Erstplatzierten bekamen vom Obermeister nach der Ehrung ein Geschenk überreicht.

Zu den Gratulanten gehörten auf der Ronneburg der Landrat des Main-Kinzig-Kreises, Thorsten Stolz, der stellvertretende Kreishandwerksmeister Andreas Schreiner, Hanaus ehrenamtliche Stadträtin Claudia Borowski, Jürgen Stober von der Hanau Netz GmbH sowie die beiden Schulleiter der Ludwig-Geissler-Schule Hanau sowie der der Beruflichen Schulen in Gelnhausen, Christof Glaser und Rainer Flach. Alle Redner beglückwünschten die Gesellen zu ihrer Berufswahl und unterstrichen die Bedeutung des Handwerks allgemein sowie des Elektro-Handwerks im Speziellen, ohne das die nun so enorm wichtige Energiewende nicht zu schaffen sei.

Politisch wurde es wie in jedem Jahr in der Rede von Obermeister Walter Ebert. Und wie immer nahm der Innungschef dabei kein Blatt vor den Mund. Vor allem kritisierte er die Ausbildungs- und Bildungspolitik, die in Deutschland betrieben werde und deren Folgen man besonders jetzt in der bevorstehenden Energie- und Wirtschafskrise ausbaden müsse. Allein im Handwerk fehlen laut Ebert, der sich auf Zahlen des Zentralverbands des deutschen Handwerks bezog, rund 250 000 Fachkräfte. „Das ist das logische Resultat der Versäumnisse der letzten Jahrzehnte und die Quittung für den Ansatz, dass möglichst viele junge Menschen in Deutschland studieren sollen“, so der Obermeister. In die falsche Richtung geht nach Ansicht Eberts auch die hessische Initiative, die Gesellen mit Realschulabschluss und einer Abschlussnote besser als 2,5 erlaubt, an hessischen Hochschulen zu studieren. Das sei zwar einerseits eine Würdigung der Leistungen, die im Handwerk erbracht würden. „Aber es hilft uns in der jetzigen Situation überhaupt nicht, den Fachkräftemangel zu beheben“, sagte er. „Auch in einem Pflegeheim würde es nichts nützen, statt der notwendigen Pflegekräfte mehr Ärzte einzustellen.“

Ebert hielt es dagegen für eine gute Idee, eine sogenannte Strategiekommission ins Leben zu rufen, ähnlich wie sie jüngst im Kreistag zur Behebung des Ärztemangels beschlossen worden ist. Deren vordringlichste Aufgabe müsse es sein, Imagekampagnen in Funk, Fernsehen und neuen Medien zu lancieren und auch dafür zu sorgen, dass das duale Ausbildungssystem wieder mehr Geltung bekomme. Konkret schlug Ebert vor, ab Klasse 5 ein Berufsinformationsunterricht einzuführen, der das Interesse der Kinder wecke und fördere. „Die Schüler loszuschicken, dass sie sich einen Praktikumsplatz besorgen, ist einfach zu kurz gesprungen.“
Als ein Musterbeispiel für eine erfolgreiche Karriere im Handwerk nannte Ebert seinen Stellvertreter Mike Lorenz: „Als junger Mann mit einem Hauptschulabschluss eine Elektrikerlehre durchlaufen. Nach der Lehrzeit Abschluss mit dem Gesellenbrief. Im Lehrbetrieb noch Erfahrung gesammelt und selbständiges Handeln verinnerlicht. Dann Meisterkurs mit erfolgreichem Abschluss. Eigenen Betrieb gegründet und seine Ideen verwirklicht. Heute, nach 25 Jahren, steht er an der Spitze eines Betriebes mit 60 Beschäftigten und einem weiter hohen Wachstumspotenzial. Ins kalte Wasser springen, Ärmel hochkrempeln, arbeiten und Geld verdienen.“ Dieser Weg stünde auch anderen jungen Menschen offen. Sie müssten ihn nur gehen.

Wintergesellenprüfung 2021/22:
Temel Akbulut, Wächtersbach (Elektro Werth GmbH, Bad Soden-Salmünster); Lukas Balzer, Freigericht (eltrotec GmbH, Rodenbach); Francesco Basile, Gründau (Jürgen Anzinger GmbH & Co. KG, Gründau); Nico Borsch, Langenselbold (Elektro Habhuber GmbH, Linsengericht); Faissal Boukraa, Hanau (MN Elektro- und Kommunikationstechnik, Oberursel); Daniel Bußmann, Rodenbach (eltrotec GmbH, Rodenbach); Steffen Cibis, Neuberg (eltrotec GmbH, Rodenbach); Anton Rudi Faust, Langenselbold (Georg Krüger, Erlensee); Raphael Fischer, Erlensee (Gerth Elektro GmbH, Hanau); Jan Georg, Brachttal (Elektro Essel GmbH & Co. KG, Bad Soden-Salmünster); Paul Gertje, Steinau (Beisler e. K., Bad Soden-Salmünster); Marcel Göbel, Gründau (Elektro Jung GmbH, Gründau); Alexander Hantl, Niddatal (MS-EK GmbH; Nidderau); Julian Andreas Hau, Maintal (Pemsel Steuerungsbau GmbH, Bruchköbel); Davis Heimberger, Maintal (Rohr ElektroKom GmbH, Gelnhausen); Flamur Jonuzi, Schöneck (HRT Hahn Raschke und Team GmbH, Schöneck); Mario Krack, Sinntal (Gunkel Elektro GmbH, Sinntal); Malte Laakmann, Brachttal (Fabian Kleespies, Steinau an der Straße); Elia Leipold, Steinau an der Straße (Fehl + Sohn GmbH, Freiensteinau); Eric Mitter, Gründau (Bernd Mitter, Gründau); Nico Müler, Biebergemünd (Christoph Ickes, Biebergemünd); Ole Müller, Gründau (Solarstrom Harnischfeger GmbH, Jossgrund); Basel Nabi, Hanau (Blum GmbH & Co. KG, Hanau) Jacob Noweski, Bruchköbel (Stephan Schmidt, Bruchköbel); Bryan Pavelchik, Wächtersbach (Jürgen Anzinger GmbH & Co. KG, Gründau); Colin Primbs, Langenselbold (LORENZ ENERGIE GmbH, Gründau); Tobias Rehner, Hanau (Markus Herbert, Hanau) Aaron Rostek-Hapli, Gelnhausen (Jürgen Anzinger GmbH & Co. KG, Gründau); Andre Ruppel, Steinau an der Straße (Fehl + Sohn GmbH, Freiensteinau) Rafael Schmitt-Emden, Steinau (Elektro Bueti GmbH & Co. KG, Steinau an der Straße); Maurice Schneeberger, Gründau (Wernz-Elektro GmbH, Erlensee); Jonas Schneidmüller, Birstein (Wilfried Weber, Birstein); Louis Schultheis, Bad Soden-Salmünster (Elektro-Werth GmbH, Bas Soden-Salmünster); Jan Erik Schüttpelz, Bruchköbel (Stephan Schmidt, Bruchköbel); Lucas Schwandt, Schöneck (Pemsel Steuerungsbau GmbH, Bruchköbel);  Eric Schwarz, Bruchköbel (Elektro Knaak GmbH & Co. KG, Hanau) Jannik Seip, Bruchköbel (Stephan Schmidt, Bruchköbel); Philipp Thomas, Ronneburg (Jürgen Anzinger GmbH & Co. KG, Gründau); Jan-Niklas Zauner, Brachttal (Elektro Essel GmbH & Co. KG; Bad Soden-Salmünster)

Sommergesellenprüfung 2022:
Enrico Pio Armiento, Maintal (Elektro Knaak GmbH & Co. KG, Hanau); Christian Artuna, Maintal (HRT Hahn Raschke und Team GmbH, Schöneck); Manuel Belz, Gelnhausen (Michael Belz, Gelnhausen); Tobias Berg, Ronneburg (Elektro Schleucher GmbH, Neuberg); Markus Brückner, Großkrotzenburg (Elektro Knaak GmbH & Co. KG, Hanau); Mahdi Naghneh Esfahani, Langenselbold (Manuel Geiger, Biebergemünd); Anton Faber, Limeshain (David Marner, Hammersbach); Matthias Geiger, Linsengericht (DAS ELEKTROTEAM Halbhuber GmbH, Linsengericht); Matin Hamidi, Sinntal (Dieter Melk, Sinntal); Armin Hamidkhani, Seligenstadt (MN Elektro- und Kommunikationstechnik, Oberursel); Marvin Kratz, Hammersbach (Markus Frank, Hammersbach); Louis Maisch, Hanau (SWE Sicherheits- und Elektrotechnik GmbH, Nidderau); Peter Maschke, Büdingen (Elektro Knaak GmbH & Co. KG, Hanau); Christopher Leon Müller, Gründau (Braun Elektro Service GmbH, Gründau); Christopher Neis, Gelnhausen (Neis Gesellschaft für Haustechnik mbH, Linsengericht); Jamsheid Otmankhel, Nidderau (Christoph Prange, Nidderau); Fabrice Pfeifer, Brachttal (Elektro Bueti Gmbh & Co. KG, Steinau); Richard Pologich, Gelnhausen (XPile Elektrotechnik GmbH, Langenselbold); Jonas Ruppel, Steinau (Elektro Essel GmbH & Co. KG; Bad Soden-Salmünster); Marinel-Edy Sabau, Großkrotzenburg (Elektro Knaak GmbH & Co. KG, Hanau); Yusuf Sen, Gründau (Mustafa Sen, Hanau); Joshua Teichman, Burgsinn (Elektro Elsässer, Jossgrund); Patrick Wahn, Maintal (Meas Mess- und Steuerungsanlagen GmbH, Maintal); Budimir Wiegand, Bruchköbel (Stephan Schmidt, Bruchköbel); Paula Zehner, Hanau (Gerth Elektro GmbH, Hanau); Fabian Zinkhan, Wächtersbach (Elektro Essel GmbH & Co. KG, Bad Soden-Salmünster)
Reus

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Gruppenbild (Foto von der Elektro und Informationstechnik Innung Main-Kinzig)

Die zwei Innungsbesten (v. l. n. r.): Marinel-Edy Sabau (1. Platz), Walter Ebert (Obermeister) und Boukraa Faissal (2. Platz). (Foto von der Elektro und Informationstechnik Innung Main-Kinzig)

 

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